Wildtier ohne Wildnis kann nicht funktionieren! Das ist die Quintessenz der Problematik mit Bär und Wolf, die eigentlich selbsterklärend ist. Man möge den Blick in die Schweiz richten, wo bekannte Wildtierbiologen bekennen, dass die gewollte Ansiedelung des Wolfes vor rund 10 Jahren ein Fehler war. Die Population der Wölfe, ohne natürlichen Feind, sei kaum beherrschbar, so ein Schweizer Experte. Auch in Niedersachsen ist die Weidetierhaltung fast schon obsolet, da die Bauern ihre Weidetiere auch nicht mit großen Aufwand vor den Wölfen zu schützen vermögen. Das dortige Umweltministerium feiert einen Rückgang der Wolfsrisse, vergleicht aber verschiedene Quartale in der Statistik und ignoriert die Tatsache, das der Rückgang der getöteten Weidetiere auch damit zusammenhängt, dass viel weniger Nutztiere wegen der Wölfe auf der Weide gehalten werden.

Niemand fordert das Ausrotten der Wölfe und Bären, aber beide sind inzwischen keine gefährdeten Arten mehr. Man wird um einen Eingriff in die Population nicht umhinkommen, will man nicht die heimische Alm- und Weidewirtschaft gefährden. Auch für den Tourismus ist eine hohe Wolfs- und Bärendichte problematisch, wenn der Bergwanderer Angst um den geliebten Familienhund oder gar ums eigene Leben haben muss. Auch der wichtigen Biodiversität ist eine zu hohe Wolfsdichte nicht zuträglich, da sich die großen Beutegreifer natürlich auch um die Gelege von Auerhahn u.ä., um junges Rot- oder Schalenwild usw. „kümmern“. Und Tierschutz gilt genauso für Schafe, Ziegen, Kälber, die es nicht verdient haben mit aufgerissenen Bäuchen stark leidend auf der Wiese zu sterben.

Die Gesellschaft muss sich der unangenehmen Frage stellen, wo sie in Sache Wolf und Bär hinwill. Meiner Meinung nach muss der Bestand an Beutegreifern mit Bedacht reguliert werden, ähnlich des viel dünner besiedelten Vorbildes Schweden, wo die Population gesetzlich auf 500 Wölfe begrenzt wurde. Einzelne Problemtiere müssen zeitnah und unbürokratisch entnommen werden können.